Biografie
Michelangelo Antonioni
NameMichelangelo Antonioni
Geboren am29.09.1912
SternzeichenWaage 24.09 - 23.10
GeburtsortFerrara (I).
Verstorben am30.07.2007
TodesortRom (I).
Michelangelo Antonioni
Michelangelo Antonioni wuchs in einer Familie des mittleren Provinzbürgertums auf. Nach dem Besuch einer technischen Fachschule studierte er in Bologna Wirtschaft. Während seines Studiums sammelte er einige Theatererfahrung und schrieb bis zum Jahr 1939 als Filmkritiker für den "Corriere Padano". Im gleichen Jahr ließ sich Antonioni in Rom nieder, wo er als Redakteur für die Filmzeitschrift "Cinema" tätig wurde. Auch schrieb er sich für einige Monate in den "Centro Sperimentale di Cinematografia", die römische Filmhochschule, ein.
Im Jahr 1942 wurde er nach einigen Drehbuchaufträgen unter anderem für Roberto Rosselini als Regieassistent für einen Film von Marcel Carné ("Les visiteurs du soir") unter Vertrag genommen. Die schwierigen Dreharbeiten im von Deutschland besetzten Frankreich bildeten seine erste Regieerfahrung. Im selben Jahr heiratete er Letizia Balboni. Nach Italien zurückgekehrt, gelang es ihm, unter den chaotischen Bedingungen der römischen Kinowelt 1943 seinen ersten Kurzfilm zu beginnen. "Gente del Po" konnte jedoch erst im Jahr 1947 beendet und gezeigt werden. Der neunminütige Film stellte jedoch ein wegweisendes Erstlingswerk des Regisseurs dar, das in seinem Stil bereits auf den Neorealismus des italienischen Nachkriegsfilms verwies.
In den beiden Jahren 1948 und 1949 realisierte Antonioni weitere zwei Kurzfilme. Außerdem war er als Drehbuchautor für Giuseppe De Sanctis und Luchino Visconti tätig. Seinen ersten Spielfilm drehte er im Jahr 1950. Doch dem Titel "Cronaca di un amore" war nur ein mäßiger Publikumserfolg beschieden, der durch den Konkurs der Produktionsfirma und den Abbruch der Aufführungen noch weiter geschmälert wurde. Auch die folgenden Spielfilme "Le amiche" (1955), "Il grido" (1956/57) und "L’avventura" (1959) entstanden unter erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, durch die der unbequeme Drehbuchautor und Regisseur in eine permanente Auseinandersetzung mit den italienischen Filmproduzenten geriet.
Der ökonomische und künstlerische Misserfolg von "Il grido" veranlasste Antonioni im Jahr 1957, sich vorübergehend dem Theater zuzuwenden. Die von ihm gegründete Theatertruppe löste sich jedoch bald ergebnislos wieder auf. Im Jahr 1958 hielt sich Antonio mit kleineren Filmarbeiten über Wasser. Im Jahr 1959 bescherte ihm sein Spielfilm "L’avventura" erstmals den Durchbruch als erfolgreicher Filmautor und Regisseur nicht nur in Italien, sondern vor allem auch in Frankreich. Zwei Jahre später erschien "La notte" mit Marcello Mastroianni und Jeanne Moreau in den Hauptrollen, der ihm auf den Filmfestspielen von Berlin den Silbernen Bären einbrachte.
Im Jahr 1962 folgte der Filmtitel "L’eclisse" mit Alain Delon. Die Trilogie schildert auf beeindruckende Weise die emotionale Armut und Gefährdung zwischenmenschlicher Beziehungen in der modernen Industriegesellschaft. Für "Il desserto rosso" erhielt Antonioni im Jahr 1964 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. Der internationale Erfolg der Trilogie eröffnete Antonioni nun aber auch Arbeitsmöglichkeiten im Ausland. Der in London gedrehte Film "Blow up" aus dem Jahr 1966 stellte sein kommerziell erfolgreichstes Werk dar, für das er auf den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Der in den USA entstandene Film "Zabriskie Point" aus dem Jahr 1970 wurde dagegen kein Kassenerfolg und auch von der Kritik ambivalent beurteilt.
Weitere Erfolge feierte Antonioni 1973 mit "Professione: reporter". In den 1980er und 1990er Jahren brillierte er außerdem als Schriftsteller und Maler. 1983 veröffentlichte er seinen Erzählband "Quel bowling sul Tevere". 1985 erlitt Antonioni einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte. Im Jahr darauf heiratete er in zweiter Ehe Enrica Fico. Im Jahr 1992 erhielt er mit der Ernennung zum Ritter des Verdienstordens die höchste staatliche Auszeichnung Italiens und 1993 die Auszeichnung der Europäischen Filmakademie für sein Gesamtwerk. 1986 trug Antonioni aufgrund seines Gesundheitszustandes nur noch gelegentlich als Drehbuchautor oder als Regisseur für Fernsehdokumentationen zum italienischen Film bei.
Seine Experimentierfreude bewies er nochmals in einem selbstproduzierten Reklamefilm über Toyota und einem Videoclip über die italienische Rocksängerin Gianna Nannini. Die letzte große Regiearbeit Michelangelo Antonionis datiert von 1995: Den Film "Al di là delle nuvole" drehte er in Co-Regie mit Wim Wenders.
Michelangelo Antonioni starb am 30. Juli 2007 in Rom.
1943/47 - Menschen am Po (Gente del Po)
1948 - Nettezza urbana
1949 - L'amorosa menzogna
1949 - Aberglauben (Superstizione)
1949 - Sette canne un vestito
1950 - La funiva del faloria
1950 - La villa dei mostri
Spielfilme
1950 - Chronik einer Liebe (Cronaca di un amore)
1952 - I vinti
1953 - La signora senza camelie
1953 - Liebe in der Stadt (L'amore in città, Episode: Tentato suicidio)
1955 - Die Freundinnen (Le amiche)
1957 - Der Schrei (Il grido)
1960 - Die mit der Liebe spielen (L'avventura)
1961 - Die Nacht (La notte)
1962 - Liebe 1962 (L'eclisse)
1964 - Die rote Wüste (Il deserto rosso)
1965 - I tre volti (Episode: Il provino)
1966 - Blow Up (Blowup)
1970 - Zabriskie Point
1972 - Antonionis China (Chung Kuo Cina)
1975 - Beruf: Reporter (Professione: Reporter)
1980 - Das Geheimnis von Oberwald (Il mistero di Oberwald)
1982 - Identificazione di una donna
1983 - Identifikation einer Frau (Identificazione di una donna)
1989 - 12 registi per 12 città (Episode: Rom)
1994 - Al di là delle nuvole (in Koregie mit Wim Wenders).
1995 - Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole)
2004 - Eros (Episode: Il filo pericoloso delle cose)
NameMichelangelo Antonioni
Geboren am29.09.1912
SternzeichenWaage 24.09 - 23.10
GeburtsortFerrara (I).
Verstorben am30.07.2007
TodesortRom (I).
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