Franz Radziwill

Name:Franz Radziwill

Geboren am:06.02.1895

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Strohausen (D).

Verstorben am:12.08.1983

Todesort:Wilhelmshaven (D).

Der deutsche Maler wurde nach seinem expressionistischen Frühwerk zu einem der Hauptvertreter der "Neuen Sachlichkeit". Im Gegensatz zu anderen Malern dieser Stilrichtung bezog er technische Errungenschaften in seine Darstellungen mit ein. Seine Werke dokumentieren die tiefe und umfassende Auseinandersetzung des Malers mit den Auswirkungen der Technik auf Mensch und Natur. Ab 1931 war Franz Radziwill Mitglied der Berliner Novembergruppe; ab 1933 Leiter der Meisterklasse der Düsseldorfer Akademie. Merkmal seiner Bilder ist die magisch-realistische Ausdruckskraft, seine Altersbilder sind von einer außergewöhnlichen Detailhingabe gekennzeichnet...
Franz Radziwill wurde am 6. Februar 1895 in Strohausen in der Wesermarsch als Sohn von Eduard Radziwill und seiner Ehefrau Karoline Suhrendorf geboren.

Ein Jahr nach seiner Geburt zog Franz Radziwill mit seiner Familie nach Bremen. Dort besuchte er zunächst die Volksschule. Es folgte in der Zeit von 1909 bis 1912 eine Lehre als Maurer. Nach seiner einjährigen Gesellenzeit studierte er ab 1913 Architektur an der Technischen Staatslehranstalt für Architektur in Bremen, die er bis 1915 besuchte. Zusätzlich besuchte er in Abendkursen die dortige Hochschule für Gestaltung und widmete sich dem figürlichen Zeichnen. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat und geriet von 1918 bis 1919 in englische Gefangenschaft. Danach nahm er sein Kunststudium wieder auf. 1920 siedelte Franz Radziwill nach Berlin über. Dort beteiligte er sich an einer Ausstellung der "Freien Sezession" und machte die Bekanntschaft mit Otto Dix. Im Jahr 1921 hielt sich Radziwill erstmals in dem Nordseebad Dangast auf. Durch die entstandene Freundschaft mit Otto Dix gelangt Radziwill in die Künstlerkreise der "Neuen Sachlichkeit". Darin entwickelte Radziwill eine magisch-realistische Ausdruckskraft. Zur Darstellung kamen in großen Ansichten apokalyptische Stimmungen des Himmels und des Lichts.

Im Jahr 1922 präsentierte der Maler seine Bilder in einer Gemeinschaftsausstellung mit Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. 1923 heiratete Radziwill Johanna Ingeborg Haase, mit der er nach Dangast übersiedelte. 1931 wurde Radziwill Mitglied der "Novembergruppe" in Berlin, und von 1933 bis 1935 trat er die Nachfolge von Paul Klee als Leiter der Meisterklasse der Düsseldorfer Kunstakademie an. Durch die Nationalsozialisten wurden 52 seiner Werke 1938 der "Entarteten Kunst" zugeordnet und über ihn das Arbeits- und Ausstellungsverbot verhängt. Radziwill wurde aus der NSDAP ausgeschlossen. In der Zeit von 1939 bis 1942 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Im Jahr 1942 starb seine Frau. Es folgten Wehrdienstbefreiung und Dienstverpflichtung als technischer Zeichnerin der Maschinenfabrik Heinen in Varel. Nach dem Krieg heiratete der Maler 1947 Inge Rauer-Riechelmann, die ihm im gleichen Jahr Tochter Konstanze auf die Welt brachte. Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, bei denen er mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht wurde. Im Jahr 1963 erhielt er den Rompreis der deutschen Akademie und ein Studienjahr an der Villa Massimo in Rom. Zwei Jahre später wurde ihm das Großkreuz zum Norddeutschen Verdienstorden überreicht und 1970 der Große Norddeutsche Staatspreis.

Im Jahr 1971 wurde Radziwill mit dem Großen Verdienstkreuz zum Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland bedacht. Für sein Spätwerk typisch, brachte er mit äußerster Detailgenauigkeit technische Symbole wie Fabrikgebäude, Stahlbrücken, Kräne und Flugzeuge ein. Aufgrund einer fortschreitenden Sehschwäche gab Radziwill 1972 das Malen auf. Unter großem Interesse der Kunstwelt wurde 1981 in Berlin eine Retrospektive gezeigt. Die Werke von Franz Radziwill zeigen eine intensive Beschäftigung mit der Verbindung zwischen Technik, Mensch und Natur in der Entwicklung und Auswirkung. Die Inhalte dokumentieren die technische Entwicklung in den Jahren von 1907 bis 1970. Seine Motive sind vorwiegend Flugzeuge, Schiffe und technische Industriegebäude. Radzwills Bildgehalte bewegen sich zwischen zwei Spannungspole. Einerseits erhebt der Maler die Technik zum Mythos. Darin steht er im zeitgenössischen Einklang mit avantgardistischen Richtungen wie der russische Konstruktivismus. Andererseits wird in dem dämonischen Bildcharakter die skeptische Technikkritik von Radziwill laut, die unter anderem im Erleben zweier Weltkriege begründet liegt. Den Zwischenraum dieser beiden Standpunkte füllt er mit zahlreichen Interpretationsvarianten zum Thema technische Errungenschaften.

Franz Radziwill verstarb am 12. August 1983 in Wilhelmshaven.

Name:Franz Radziwill

Geboren am:06.02.1895

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Strohausen (D).

Verstorben am:12.08.1983

Todesort:Wilhelmshaven (D).