Lech Walesa

Name:Lech Walesa

Geboren am:29.09.1943

SternzeichenWaage 24.09 - 23.10

Geburtsort:Popowo (PL).

Der Sohn eines polnischen Zimmermanns und gelernte Elektriker avancierte in den 1970er und 1980er Jahren zum führenden Kopf einer freien Gewerkschaftsbewegung in dem Ostblockland. Als Vorsitzender von Solidarnosc trug Lech Walesa maßgeblich zum demokratischen Umbau Polens bei, dessen ersten frei gewählten Staatspräsidenten er von 1990 bis 1995 stellte. Seiner Politik war es zu verdanken, dass der Konflikt mit der kommunistischen Regierung mit der Akzeptanz der freien Gewerkschaft "Solidarität" endete, deren Vorsitzender er ab 1981 war...

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Lech Michal Walesa wurde am 29. September 1943 in Popowo (Polen) geboren.

Sein Vater, Boleslaw Walesa, war als Zimmermann tätig und wurde während des Zweiten Weltkriegs in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager inhaftiert. Er verstarb an den Folgen der KZ-Haft, als Walesa anderthalb Jahre alt war. Die Mutter, Fela Kaminska, heiratete später den Bruder ihres ersten Mannes, Stanislaw Walesa. Walesa wuchs unter widrigen Bedingungen in Nachkriegspolen auf. Er machte eine Ausbildung zum Elektriker in einer staatlichen Landwirtschaftsschule in Lipno. Danach diente er zwei Jahre in der polnischen Armee. 1966 begann Walesa als Elektriker für die Lenin-Werft in Gdansk (Danzig) zu arbeiten. 1970 kam es dort wegen der hohen Lebensmittelpreise zu Unruhen, bei denen mehr als 100 Menschen ums Leben kamen und die Regierung von Wladislaw Gomulka zurücktreten musste. Ebenfalls 1970 heiratete Walesa.

Im April 1976 wurde Walesa wegen seiner Beteiligung an einer weiteren Protestbewegung entlassen. Während der folgenden vierjährigen Arbeitslosigkeit hielt der Elektriker seine Familie durch Gelegenheitsjobs über Wasser. Zugleich engagierte er sich im Arbeiterselbstverteidigungskomitee und redigierte er eine oppositionelle Untergrundzeitung. 1978 gehörte Walesa zu den Gründungsmitgliedern der Freien Gewerkschaft der Baltischen Küste, die später viele geistigen und personellen Ressourcen für die Solidarnosc-Bewegung stellen sollte. In den Jahren 1976 bis 1980 geriet Walesa mehr als 100 Mal in vorübergehende Haft. Nachdem die polnische Regierung zum 1. Juli 1980 die Fleischpreise empfindlich erhöht hatte, kam es im August des Jahres zu einer breiten Streikbewegung überall im Land, der sich auch Intellektuelle, Bauern und andere Berufsgruppen anschlossen.

Walesa engagierte sich in der Streikbewegung der Lenin-Werft-Arbeiter in Gdansk. Bald stieg er zum Vorsitzenden des Streikkomitees der Lenin-Werft auf, das 21 Forderungen an die Regierung richtete. Bereits Ende August 1980 unterzeichnete die polnische Regierung mit Walesa eine Vereinbarung, die für ein kommunistisches Land relativ weitgehende Freiheiten für Arbeitervereinigungen gewährten. So wurde darin das Recht zur Bildung unabhängiger Gewerkschaften, die Radioübertragung katholischer Sonntagsmessen, eine Milderung der Zensur und die Freilassung politischer Dissidenten zugesagt. Die Regierung von Edward Gierek musste zurücktreten. Aus der Streikbewegung ging direkt die unabhängige Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc hervor, deren Nationalausschuss Walesa vorstand und deren Mitgliederzahl rasch auf 10 Millionen stieg.

Ende März 1981 kam es zum größten organisierten Protest in der bisherigen Geschichte der Ostblockstaaten: 13 Million Arbeiter legten im ganzen Land für vier Stunden die Arbeit nieder, um gegen die polizeiliche Misshandlung von Solidarnosc-Mitgliedern zu protestieren. Der Arbeiterführer stieg zu enormer Popularität auf. Walesa gelang es auch, durch die Bildung einer Solidarnosc-Bewegung auf dem Land eine Koalition zwischen Arbeitern und Bauern aufzubauen. Unter dem wachsenden sowjetischen Druck sah sich die polnische Regierung jedoch bald zum Handeln gegen die Ausbreitung demokratischer Phänomene in dem Ostblockland gezwungen. Am 18. Oktober 1981 wurde ein General, Wojciech Jaruzelski, zum neuen Regierungschef Polens erhoben. Jaruzelski verhängte am 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht über Polen und ließ die führenden Köpfe der Solidarnosc, darunter natürlich Walesa, inhaftieren.

Im Oktober des folgenden Jahres annullierte ein Gesetz alle Arbeitervereinigungen und Gewerkschaften. Ein Proteststreik auf der Lenin-Werft von Gdansk wurde durch Militär gewaltsam unterdrückt. Das Kriegsrecht wurde im Dezember 1982 ausgesetzt und im Juli 1983 aufgehoben. Nach seiner Entlassung aus der Haft wurde Walesa zu Jahresbeginn 1983 wieder als Arbeiter auf der Lenin-Werft eingestellt. Bald gelang es Walesa, die Solidarnosc-Bewegung im Untergrund neu zu formieren. 1983 erfuhr Walesa aus westlichen Medienberichten, dass ihm der Friedensnobelpreis verliehen worden war. Dies stärkte in der polnischen Öffentlichkeit seine Popularität und Anerkennung. Als Präsident Jaruzelski 1987 ein Beratungsorgan mit pluralistischer Zusammensetzung schuf und Walesa dazu einlud, schlug dieser das Angebot aus, da das neue Gremium über keine gesetzgeberischen Kompetenzen für die Entwicklung echter Reformen verfügte.

Anlässlich einer erneuten wilden Streikwelle im ganzen Land nahm die Regierung im Herbst 1988 Vermittlungsgespräche mit Walesa auf, der daraufhin die Streiks beenden ließ. Solidarnosc wurde im Frühjahr 1989 legalisiert. Im darauffolgenden Sommer zwang Solidarnosc die polnische Regierung zur Abhaltung freier Wahlen, bei denen die Kommunistische Partei eine schwere Niederlage erlitt: Von 261 Sejm-Sitzen gewann Solidarnosc 260. Der siegreiche Solidarnosc-Kandidat Tadeusz Mazowiecki gab ab 1989 den ersten nichtkommunistischen Ministerpräsident Polens nach dem Zweiten Weltkrieg ab. Walesa wurde im Dezember 1990 zum polnischen Präsidenten gewählt und nahm dieses Amt bis 1995 wahr, als er bei den Wahlen gegenüber dem kommunistischen Kandidaten Aleksander Kwasniewski unterlag, der seither für die Nachfolgepartei "Bündnis der demokratischen Linken" das Staatsoberhaupt Polens stellt.

Nach den Wahlniederlagen bei den Parlamentswahlen von 1993 und 2001 spielt Solidarnosc als politische Partei keine Rolle mehr in Polen, wo sie jedoch als Gewerkschaftsbewegung weiterhin aktiv war. Im Frühjahr 2005 musste sich Walesa gegen Vorwürfe zur Wehr setzen, in seiner Jugend für die Sluzba Bezpieczenstwa (SB), den polnischen Sicherheitsdienst, gearbeitet zu haben. Die Anschuldigungen wurden von nationalkatholisch-konservativen Kreisen in Polen geschürt, denen Walesas Bekenntnis zur europäischen Integration als Landesverrat galt. Im Jahr 2005 sah Polen drei bedeutenden Ereignissen entgegen: Neben der Parlamentswahl beging es im August 2005 den 25-jährigen Geburtstag der Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc, während im Oktober des Jahres die Wahl eines neuen Präsidenten auf der Agenda stand.

Zum 25. Jahrestag der Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc würdigte das polnische Parlament Ende August 2005 ausdrücklich den Beitrag der Gewerkschaft zur politischen Wende und zum Aufbau einer demokratischen Kultur in Polen. An der offiziellen Feierstunde nahm neben Walesa auch der polnische Staatspräsident Alexander Kwasniewski teil.


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