Wilhelm Busch

Name:Wilhelm Busch

Alias:Wiedensahl

Geboren am:15.04.1832

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Wiedensahl, Hannover

Verstorben am:09.01.1908

Todesort:Mechtshausen, Seesen

Der deutsche Maler, Lyriker und Dichter satirischer Geschichten erlangte seine Popularität als Zeichner und Autor von Bildergeschichten in Versen. Mit seinen Werken wie "Max und Moritz" (1865), "Hans Huckebein, der Unglücksrabe" (1870) oder "Fipps der Affe" (1879) wurde Wilhelm Busch der bekannteste Autor seiner Zeit. Durch seine saloppe, griffige Sprache wurden die provokativen Grotesken und Satiren im Werk oft als Humor missverstanden. Auch in der Lyrik bewies Busch ein virtuoses Verständnis der Sprache und ihrer Verwendung. Außerdem schuf Wilhelm Busch autobiografische und dichterische Prosa. Seinen Bildergeschichten, die er als "Schosen" bezeichnete, maß er geringen Wert bei. Sie waren für ihn ein Broterwerb, mit denen er nach einem nicht beendeten Kunststudium und jahrelanger finanzieller Abhängigkeit von den Eltern seine drückende wirtschaftliche Situation aufbessern konnte. Sein Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren, scheiterte zuletzt an seinen eigenen Maßstäben...
Wilhelm Busch wurde als ältester Sohn des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Busch und dessen Frau Henriette (geb. Kleine, verw. Stümke) am 15. April 1832 in Wiedensahl bei Hannover geboren.

Sechs weitere Geschwister folgten in kurzem Abstand. 1847 begann Busch ein Maschinenbaustudium in Hannover, brach es aber 1851 ab. Daraufhin immatrikulierte er sich an der Kunstakademie in Düsseldorf. Wechselte nach Antwerpen und führte dort sein Studium in den Jahren 1852 und 1853 weiter. Krankheit und Selbstzweifel bedingten eine Pause. 1854 ging er nach München, wo er das Studium weiter betrieb. Dort verweilte er bis zum Jahr 1868, unterbrochen von Aufenthalten in Wiedensthal und Wolfenbüttel. Ab 1869 siedelte er nach Frankfurt/M. über – bis 1872. In dieser Zeit begegnete er der Bankiersgattin Johanna Keßler, mit der er eine freundschaftliche Verbindung pflegte. Von 1872 bis 1989 lebte er bei seiner Schwester in Wiedensthal und ab 1898 bei seinem Neffen in Mechtshausen. Wilhelm Busch, wie auch andere Künstler – zum Beispiel ETA Hoffmann – hatte eine Mehrfach-, wenigstens eine Doppelbegabung, das Schreiben und Malen beziehungsweise Zeichnen. Diese Mehrfachbegabung lastete aber auch auf ihm und rief Unsicherheiten hervor. Diese offenbarten sich in seiner unsteten Ausbildungszeit.

Noch in den Jahren zwischen 1854 und 1868 produzierte er Opernlibretti, Malwerke, Märchen- und Singspiele sowie Gedichte. Auf dem Gebiet der Malerei, in der er seine genuine Stärke sah, wollte sich der Erfolg nicht einstellen, eine besonders tiefe Enttäuschung für Wilhelm Busch. Immerhin sind von ihm rund 1.000 Ölgemälde überliefert. Dennoch gab er das Malen nicht ganz auf und pflegte es im Privaten weiter. Besonders in der Genre-, Landschafts- und Porträtmalerei eignete er sich eine moderne, dennoch nicht zum Naturalismus gehörende Maltechnik an. Anders auf dem Gebiet als Zeichner – darin hatte er besonders als Karikaturist eine im wahrsten Sinne des Wortes glückliche Hand. Bald, ab 1858, arbeitete er für das satirisch-humoristische Journal "Fliegende Blätter". Ein Jahr später, 1859, wurde er für den "Münchner Bilderbogen" tätig, die er mit Beiträgen versorgte. Es waren Bildgeschichten, in denen Bilder und kurze Texte zwar auch im Einzelnen Eigenständigkeit erreichen, aber in ihrem gegenseitigen Bezug eine leicht zu rezipierende Einheit bilden. In dem Genre machte Busch eine deutlich erkennbare Entwicklung durch.

Waren die Anfangswerke noch gekennzeichnet von der ausgedehnten Erzählprosa in den Texten sowie einer steifen und detailgetreuen Bildgrafik, so änderte sich das nach und nach zur gebundenen Sprache in Versform – oftmals als gängiger Knittelvers realisiert – mit einem knappen Ausdruck sowie zu abstrakteren Zeichnungen. Die zitatenartigen Sprüche waren eingängiger zu merken und die auf das Wesentliche beschränkten Zeichnungen schneller zu erfassen. Mit seinen Bildgeschichten knüpfte Busch an die volkstümliche Literatur des komischen Epos, der Verserzählungen und Kupferbildkommentierungen an und nahm sich satirisch die bürgerliche Gesellschaft der Gründerzeit vor. Seine komischen Bildgeschichten waren provozierend mit grotesken oder grausamen Elementen ausgestattet sowie einer negativen Grundhaltung. Doch die durch die Kunstmittel erzeugte distanzierte kritische Botschaft wurde durch eine ungezwungene Sprachhaltung überdeckt und als humoristische Aussage fehlgedeutet. Buschs humoristisch-groteske gestalteten Bildgeschichten erfreuten sich einer klassenübergreifenden Popularität gerade wegen der falschen Rezeption. Die Schattenseiten des Karikaturisten – Gewalt, die Boshaftigkeit, Tod oder Dämonie – blieb den meisten Lesern verborgen.

Sein weltberühmtes Werk "Max und Moritz" erschien am 23. Oktober 1865. Es wurde neben dem "Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann zum berühmtesten deutschen Kinderbuch. "Max und Moritz" wurde in über hundert Sprachen übersetzt und mehrfach vertont. Das Buch erhielt aber nicht nur Zustimmung ein. Kritische Betrachter erkannten in ihrer moralischen Empörung eine Gefährdung der Kinder: böse Jungs, bei denen keine Erziehung fruchtete, denn auch die Erwachsenen waren nicht besser dargestellt. Besonders die Darstellung der Erwachsenen als selbstgenügsames sittsames Spießbürgertum, das in seiner selbstgewählten Ordnung beharrte, ist kritischer Blick auf die Welt zu verstehen. Insofern wendet sich "Max und Moritz" nicht an Kinder als Lesepublikum. Es wurde zeitweise auf die Indexliste gesetzt. Auch in den Büchern "Plisch und Plum" (1882), "Hans Huckebein" (1867) oder "Fipps der Affe" (1879) thematisiert Wilhelm Busch die Erziehung. Nach den Titeln "Balduin Bählmann" (1883) und "Maler Klecksel" (1884) wandte er sich vom Genre der Bildgeschichte ab. Busch beschäftigte sich dann unter dem Einfluss von Heinrich Heine mit Lyrik.

Und auch in dieser Gattung offenbarte sich sein außerordentliches Sprachgefühl wie an den Gedichtbänden "Kritik des Herzens" (1874), "Zu guter Letzt" (1904) oder "Schein und Sein" (posthum 1909) zu erkennen ist. In seinem Spätwerk reihen sich dann autobiografische und dichterische Prosawerke ein wie zum Beispiel "Edurds Traum" (1891), "Der Schmetterling" (1895), "Was mich betrifft" (1886) oder "Von mir über mich" (1893). Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Das A-B-C-Buch aus dem Thierreich" (1862), "Bilderpossen" (1864), "Schnurrdiburr oder die Bienen" (1869), "Der heilige Antonius von Padua" (1870), "Bilder zur Jobsiade" (1872), "Die Fromme Helene" (1872), "Pater Filucius" (1872), "Kritik des Herzens" (1874), "Abenteuer eines Junggesellen" (1875), "Herr und Frau Knopp" (1876), "Julchen" (1876), oder "Der Schmetterling" (1895).

Wilhelm Busch starb am 9. Januar 1908 in Mechtshausen bei Seesen.

Name:Wilhelm Busch

Alias:Wiedensahl

Geboren am:15.04.1832

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Wiedensahl, Hannover

Verstorben am:09.01.1908

Todesort:Mechtshausen, Seesen