Sebastian Brant

Name:Sebastian Brant

Geboren am:01.01.1457

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Straßburg

Verstorben am:10.05.1521

Todesort:Straßburg

Der Schriftsteller erlangte im 16. Jahrhundert Berühmtheit als erster Autor eines Bestsellers in deutscher Sprache. Mit seiner in Deutsch verfassten Moralsatire "Das Narrenschiff" wollte Sebastian Brant ein breiteres Publikum erreichen, was ihm tatsächlich gelang. Das Werk wurde in zahlreiche europäische Sprachen übersetzt. Seine Besserungsschrift lag im zeitgenössischen Trend der Literatur. Andererseits versorgte er in den Jahren zwischen 1480 und 1500 den Baseler Buchmarkt mit Texten juristischer, aber auch religiöser, weltlicher und lyrischer Art...
Sebastian Brant wurde 1457 in Straßburg als Sohn eines angesehenen Gastwirtes und langjährigen Ratsherren geboren.

Schon früh lernte Sebastian Brant in Schlettstedt den oberrheinischen Humanismus kennen. 1475 begann er, an der Universität in Basel zu studieren, darunter klassische Sprachen und Rechtswissenschaft. Knapp zehn Jahre später, 1484 erhielt er ein Lizentiat und lehrt dort selbst als Jurist. 1489 promovierte er zum Doktor der Rechte und wurde 1492 Dekan der juristischen Fakultät. 1496 bekam er den Professortitel für römisches und kanonisches Recht. 1499 trat Basel der Eidgenossenschaft bei. Dieser Schritt war für Brant als Anhänger der Reichseinheit und des Kaisers Maximilian I. Grund genug, nach Straßburg zurückzugehen als Inhaber des Amtes für Rechtsbeistand.

Im Jahr 1503 wurde er Stadtschreiber. Brant bewährte sich in seinen Aufgaben und erhielt Auszeichnungen, so zum Beispiel den Titel eines kaiserlichen und kurmainzischen Rates. Über die letzten Lebensjahre ist kaum etwas bekannt. In den Jahren zwischen 1480 und 1500 war Brant maßgeblich beteiligt am Buchmarkt in Basel. Seine wirtschaftliche Situation machte es notwendig, dass er auf dem Buchmarkt als Schriftsteller, Herausgeber und Korrektor tätig wurde. Brant schrieb nicht nur rechtswissenschaftliche Texte, sondern auch religiöse und weltliche Beiträge. Darunter befanden sich Gedichte, Beschreibungen von Naturereignissen und Gelegenheitstexte wie zum Beispiel über einen Meteor oder Missgeburten.

Seine Gedichtwerke schrieb er sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache. Sie handelten vor allen Dingen von der Marien- und Heiligenverehrung wie zum Beispiel "Carmina" (1498) oder "Der heilgen Leben nüw mit vil me Heilgen". In seinen politischen Werken schrieb er Lobgedichte auf Maximilian I. "Das Narren Schyff" von 1494 ist Sebastin Brants Hauptwerk. Die Moralsatire porträtiert in 112, in späteren Auflagen 114 Kapiteln unterschiedliche Narren auf der Narrenschifffahrt. Es sollte zu Verbreitung von Vernunft, Weisheit und guten Sitten nutzen, wie es darin selbst heißt. Darin wehrt sich Brant gegen "Narrheit, Blindheit, Irrsal und Torheit aller Stände und Geschlechter der Menschen".

Paradoxerweise prangert er die Unwirksamkeit der Besserungswirkung von Büchern an. In einem eigenen Kapitel "Von unnützen Büchern" beklagt er die Leidenschaft des Sammelns von Büchern, ohne dass die Büchernarren deren Inhalte begreifen. Im "Narrenschiff" verarbeitete der Autor eigene Erfahrungen aus seinem reichsstädtischen Leben als auch Motive aus mittelalterlicher und humanistischer Literatur. Es ist geschrieben aus der Sicht des gebildeten Stadtbürgers, der die Gefahren und Laster erkennt - von der Modetorheit über die Geldherrschaft bis zum Untergang von Reich und Religion. Brant gibt aber auch positive Ausblicke, die er in der Weisheit erkennt. Dazu verhilft die theologisch motivierte Wissenschaft.

Im "Narrenschiff" wird als Gegenpunkt ein verklärtes Bild gezeichnet von vollständiger Weisheit ohne Eigentumszwang und mit allgemeiner Gütergemeinschaft. Es ist die Utopie des Goldenen Zeitalters nach antiken Vorstellungen, die der zeitgenössischen Narrenherrschaft entgegengesetzt wird. Dieses konträre Darstellungsmuster und die didaktische Funktion von Texten lagen im ästhetischen Lesetrend der Zeit. Daraus sollte eine Selbsterkenntnis resultieren, die Voraussetzung sein sollte für die Überwindung des Narrentums hin zum beschriebenen menschlichen Paradieszustand. Das Erfolgsbuch von Sebastian Brant löste eine Welle nachfolgender Narrenbücher aus. Das bekannteste davon ist Thomas Murners gleichwertiger Titel "Narrenbeschwörung" von 1512.

Weitere Werke von Brant sind unter anderem "In laudem gloriose, virginis Mariae multorumque sanctorum varii generis carmina" (1494), "Catho in latin. Durch Sebastianum Brant getützschet" (1498), "Der Freidanck" (1508) oder "Der Richterlich Clagspiegel" (1516).

Nach langjährigem Aufenthalt in Basel lebte er ab 1500 wieder in seiner Geburtsstadt Straßburg, wo er am 10. Mai 1521 verstarb.

Name:Sebastian Brant

Geboren am:01.01.1457

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Straßburg

Verstorben am:10.05.1521

Todesort:Straßburg