Rafik Schami

Name:Suheil Fadél

Alias:Rafik Schami

Geboren am:23.06.1946

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Damaskus (Syrien)

Der promovierte Chemiker avancierte seit den 1970er Jahren zu einem der bedeutendsten Vertreter der Literatur der arabischen Arbeitsmigration in der Bundesrepublik. Rafik Schami entwickelte dabei einen einzigartigen Stil, der die traditionellen Erzählelemente seiner syrischen Heimat mit aktuellen politischen Fragen zu phantastischen und dennoch authentischen Stoffen verbindet. Der Autor engagiert sich auch für eine Verständigung im Nahostkonflikt...
Suheil Fadél wurde am 23. Juni 1946 in Damaskus geboren.

Sein Vater war als Bäcker tätig. Fadél nahm später den Künstlernamen Rafik Schami an. Bereits während des Schulbesuchs in der syrischen Hauptstadt zeigte Schami literarische Neigungen, indem er für eine Schülerzeitung schrieb. 1964 war er an der Gründung der Wandzeitung "Al-Muntalak" beteiligt, die in der Altstadt seiner Heimatstadt ausgehängt wurde. Schami war bis 1970 als Autor und leitender Redakteur für "Al-Muntalak" tätig. 1971 emigrierte Schami in die Bundesrepublik, wo er ein Studium der Chemie und Pharmakologie aufnahm, das er 1979 mit der Promotion erfolgreich abschloss.

Während des Studiums hatte sich Schami mit Gelegenheitsjobs im Dienstleistungssektor und im Baugeschäft durchgeschlagen. Im Anschluss an das Studium wurde er zunächst als Chemiker in der Industrie tätig. Neben Studium und Erwerbstätigkeiten pflegte Schami jedoch sein literarisches Talent kontinuierlich weiter. Von 1971 bis 1977 publizierte er Essays und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien. Sein erstes deutschsprachiges Buch erschien 1978 unter dem Titel "Märchen". Doch erst 1982 konnte Schami der Tätigkeit in der chemischen Industrie den Rücken kehren und nur noch als freier Schriftsteller arbeiten.

Bereits 1980 hatte er die Autoren- und Literaturvereine "südwind" und "PoLiKunst" mitgegründet, für deren Schriftenreihen "südwind-gastarbeiterdeutsch" und "südwind-literatur" er in der ersten Hälfte der 1980er Jahre als Mitherausgeber und Autor tätig war. Mit Titeln wie "Geschichten aus der Fremde", aber auch seinen zahlreichen, orientalisch gefärbten Märchen und Fabeln, avancierte Schami in der Folge zu einem bedeutenden Vertreter der Literatur von Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik. Dabei bereicherte er dieses Genre durch sein einzigartiges Erzählkonzept, das traditionelle orientalische Elemente mit aktuellen politischen Fragen der Zeit zu Geschichten und Erzählungen über die kleinen Leute von nebenan verbindet.

In zahlreichen öffentlichen Lesungen stellte sich der Autor mit seinem Werk einem wachsenden Publikum, zu dem er auf diese Weise einen persönlichen Kontakt herzustellen vermochte. Besondere Aufmerksamkeit fand 1987 der mit autobiographischen Elementen durchsetzte Roman "Eine Hand voller Sterne", der sein eigenes Jugendschicksal unter den Zwängen der arabischen Gesellschaft thematisiert. Auf große Resonanz stieß auch 1992 "Der ehrliche Lügner. Roman von tausendundeiner Lüge". Im selben Jahr erschien "Der fliegende Baum", eine Sammlung seiner besten Märchen und Fabeln. Weitere Erfolgsstationen von Schamis literarischem Schaffen waren 1997 der Roman "Milad – Von einem der auszog, um einundzwanzig Tage satt zu werden" und 2000 der Abenteuerroman "Die Sehnsucht der Schwalbe".

Vor dem Hintergrund der mit Beginn der so genannten Zweiten Intifada ab Herbst 2000 erneut aufgeflammten Gewalt zwischen Israel und palästinensischen Terroristen meldete sich Schami auch zu diesen tagespolitischen Fragen zu Wort. 2001 gab er die Anthologie "Angst im eigenen Land" heraus, in der sich israelische und palästinensische Schriftsteller zum Nahostkonflikt äußern. 2002 publizierte er das Buch "Mit fremden Augen", das seine persönlichen Aufzeichnungen und Überlegungen zum Terror-Anschlag des 11. September 2001 und zum Nahostkonflikt auf beeindruckende Weise dokumentiert. Schamis Roman "Die dunkle Seite der Liebe" erschien zur Frankfurter Buchmesse 2004, die "Arabien" als Schwerpunktthema gewidmet war.

Der Autor thematisiert darin die schwierigen Bedingungen, die in der arabischen Gesellschaft einer unkonventionellen Liebesbeziehung entgegenstehen können. Schami wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. So bedachte ihn jeweils 1985 und 1993 die Robert-Bosch-Stiftung mit dem Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis, ein Jahr später folgte der Thaddäus-Troll-Preis. 1987 verlieh man ihm den Züricher Kinder- und Jugendpreis. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt er 1994 den Hermann-Hesse-Preis. 2003 wurde er mit dem Kunstpreis Rheinland-Pfalz geehrt. 2007 wurde Schami der Nelly-Sachs-Preis verliehen.

Schami ist verheirat und Vater eines Sohnes.
1978:
Andere Märchen

1982:
Das Schaf im Wolfspelz

1983:
Luki

1984:
Das letzte Wort der Wanderratte

1985:
Der Fliegenmelker;
Babs;
Der erste Ritt durchs Nadelöhr

1986:
Bobo und Susu

1987:
Eine Hand voller Sterne;
Malula

1988:
Die Sehnsucht fährt schwarz

1989:
Erzähler der Nacht;
Der Löwe Benilo

1990:
Der Wunderkasten

1991:
Vom Zauber der Zunge

1992:
Der fliegende Baum;
Der ehrliche Lügner

1994:
Das ist kein Papagei;
Der brennende Eisberg

1995:
Reise zwischen Nacht und Morgen

1996:
Die Sehnsucht fährt schwarz. Geschichten aus der Fremde;
Loblied und andere Olivenkerne

1997:
Milad

1999:
Sieben Doppelgänger;
Der geheime Bericht über den Dichter Goethe (mit Uwe-Michael Gutzschahn)

2000:
Die Sehnsucht der Schwalbe

2001:
Angst im eigenen Land. Israelische und palästinensische Schriftsteller im Gespräch (als Herausgeber)

2002:
Mit fremden Augen. Tagebuch über den 11. September, den Palästinenserkonflikt und die arabische Welt

2004:
Die dunkle Seite der Liebe

Name:Suheil Fadél

Alias:Rafik Schami

Geboren am:23.06.1946

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Damaskus (Syrien)