Christoph Schlingensief

Name:Christoph Schlingensief

Geboren am:24.10.1960

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Oberhausen (D).

Verstorben am:21.08.2010

Todesort:Berlin (D).

Der deutsche Regisseur galt als einer der umstrittensten Vertreter des deutschsprachigen Kulturbetriebs. Er avancierte zum gefragten Theater- und Filmemacher und zum bekanntesten Theaterprovokateur im deutschsprachigen Raum. Seit Mitte der 1980er Jahre entstanden einige provokante Arbeiten, wie "100 Jahre Adolf Hitler" oder "Kühnen ’94 – Bring mir den Kopf von Adolf Hitler". Christoph Schlingensief arbeitete an den großen Staats- und Stadttheatern in Wien, Berlin, Zürich und Frankfurt und inszenierte 2004/05 bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth, begleitet von einem beeindruckenden Medieninteresse, einen höchst umstrittenen "Parsifal"...
Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren.

Nach Abschluss der Schule mit Abitur studierte er ab 1981 in München Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Während dieser Zeit arbeitete Schlingensief als Kameraassistent und produzierte seine ersten Kurzfilme. Sein erster Spielfilm entstand 1983 unter dem Titel "Tunguska – Die Kisten sind da". In den Jahren von 1983 bis 1986 hatte Schlingensief einen Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Von 1986 bis 1987 machte sich Schlingensief als erster Aufnahmeleiter der TV-Serie "Lindenstraße" verdient. Für das ZDF produzierte er 1988 das Fernsehspiel "Schafe in Wales".

Im Anschluss drehte er eigene, provozierende Spielfilme, wie etwa "100 Jahre Adolf Hitler" (1989), "Das deutsche Kettensägenmassaker" (1990) und "Terror 2000" (1992). 1993 debütierte Schlingensief mit "100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen" als Theaterregisseur an der Berliner Volksbühne. 1994 entstand das Stück "Kühnen ’94 – Bring mir den Kopf von Adolf Hitler" (Volksbühne Berlin). 1995 feierte er die Eröffnung des Steirischen Herbstes mit der Uraufführung seines Auftragswerkes unter dem Titel "Hurra, Jesus! Ein Hochkampf!". 1996 erfolgte Schlingensiefs Verpflichtung zum Hausregisseur der Berliner Volksbühne; für seine Inszenierung "Rocky Dutschke, 68" brachte Schlingensief erstmals Behinderte, Schauspieler und Laien zusammen. Im selben Jahr entstand der Film "Die 120 Tage von Bottrop – Der letzte Deutsche Film".

Es folgten weitere Projekte außerhalb des Theaters, wie etwa 1997 das "Missions-Projekt für Junkies und Obdachlose" am Hamburger Hauptbahnhof, "Passion Impossible – 7 Tage Notruf für Deutschland" oder 2000 das Big-Brother-Spiel für Asylanten in Wien "Bitte liebt Österreich". 1997 wurde Schlingensief bei einer Kunstaktion auf der documenta X verhaftet, weil er ein Schild mit der Aufschrift "Tötet Helmut Kohl" verwendete. 1998 gründete er die Partei "Chance 2000" und zog in den Bundestagswahlkampf. Ab 1998 arbeitete Schlingensief auch als Fernseh-Talkmaster. 2000 entstand mit "U 3000" eine Talkshow für MTV in der Berliner U-Bahn. 2001 inszenierte er für das Schauspielhaus Zürich "Hamlet". 2002 folgte" Quiz 3000 – Du bist die Katastrophe" an der Volksbühne Berlin sowie "Rosebud", das vom WDR als Hörspielfassung veröffentlicht wurde.

Schlingensief arbeitete an den großen Staats- und Stadttheatern in Wien, Berlin, Zürich und Frankfurt. In den Saisons 2004 und 2005 provozierte der Regisseur bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth mit zwei eigenwilligen "Parsifal"- Inszenierungen, die den Voodoo-Kult thematisierten und einen Großteil des Publikums und der Kulturkritik ratlos zurückließen. Schlingensief wurde 2005 mit dem Filmpreis der Stadt Hof ausgezeichnet. Der Preis wurde erstmals 1986 im Rahmen der Hofer Filmtage verliehen. 2008 wurde bei Schlingensief, der Nichtraucher war, Lungenkrebs diagnostiziert. Darauf veröffentlichte er den Titel "So schön wie hier kann''s im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung" (2009). Im Februar 2009 war er Jurymitglied der Internationalen Filmfestspiele Berlin "Berlinale".

Im selben Jahr wurde er mit dem "Berliner Bär" (BZ-Kulturpreis) und dem "Helmut-Käutner-Preis" ausgezeichnet. Im April 2009 erhielt er die Professur für "Kunst in Aktion" an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Am 1. August 2009 heiratete Schlingensief Aino Laberenz.

Christoph Schlingensief starb im Alter von 49 Jahren am 21. August 2010 an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung.

Name:Christoph Schlingensief

Geboren am:24.10.1960

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Oberhausen (D).

Verstorben am:21.08.2010

Todesort:Berlin (D).