Who's behind: Alibaba

… und die 40 Räuber

Alibaba, der chinesische Online-Handelsriese plant den bislang größten Börsengang der Geschichte. Bis zu 24,3 Milliarden US-Dollar soll der Husarenritt noch dieses Jahr in die Kassen des jungen Unternehmens spülen (rund 19 Milliarden Euro). Verpackt in voraussichtlich 320 Millionen Aktien zu je 60/66 Dollar, will Alibaba, nach offiziellen Angaben, im Erfolgsfall nochmals 48 Millionen Aktien nachlegen. Bereits im ersten Fall markiert dies die größte Transaktion ihrer Art.

Es wird noch besser:

Denn die Emission an der Amerikanischen Börse steht nur für einen kleinen Teil des Unternehmens. Der gesamte Konzern müsste im Anschluss mit bis zu 163 Milliarden Dollar bewertet werden. Im Vergleich: Die Marktkapitalisierung des Autobauers Daimler AG beträgt rund 100 Milliarden, und das Emissionsvolumen von Facebook Inc. um Mark Zuckerberg 2012 betrug nur 16 Milliarden US-Dollar. Wer angesichts solcher Summen eine neue Dot-Com-Blase fürchtet, dürfte erneut überrascht sein.

Wer ist Alibaba?

Der Handelsriese, hierzulande nahezu unbekannt, mit einem Namen wie aus "1000 und einer Nacht" lässt kaum erahnen, dass er über ein Handelsvolumen verfügt, welches, nach eigenen Abgaben, über dem von Amazon und eBay steht. Allein in China ist Alibaba als B2B-Plattform Anlaufstelle für über 300 Millionen Kunden. Damit ist das Haus Abwickler von über 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik.

Aussicht und Rücksicht

Im Jahr seines Börsengangs lässt die Aussicht nur Gutes ahnen: Alibaba glänzte mit einem Umsatz- und Gewinnsprung. Für das erste Geschäftsquartal hatte das Unternehmen ein Plus von 46 Prozent auf 2,54 Milliarden Dollar bekanntgegeben. In der Rücksicht eine makellose Erfolgsgeschichte, die vor allem durch die frühen Beteiligungen der japanischen Softbank (34%) und dem Internetriesen Yahoo (22,5%) gelang. Der Name des Mannes hinter allem: Jack Ma.


(TK, 9.2014)