Die Entwicklung des Computers

Eine Maschine revolutioniert die Welt der Medien

Der erste voll funktionsfähige, frei programmierbare, programmgesteuerte binäre Rechenautomat, die Zuse Z3, wurde am 12. Mai 1941 öffentlich vorgeführt. Die Rechenmaschine arbeitete auf Grundlage elektromechanischer Schalt- und Rechenelementen. Konrad Zuse (1910-1995), ihr Erbauer, gilt als Computerpionier in Europa. Die brillante Leistung an seinen Erfindungen Z1 und Z2 bestand darin, dass er sie ohne finanzielle Unterstützung durch den Staat und ohne Mithilfe von den Forschern und anderen Experten entwickelte und baute. Zuse war auf sich allein gestellt. Mit Unterstützung des britischen Militärs und Geheimdienstes entstand im Jahr 1943 unter der Leitung des Mathematikers Alan Turing (1912 - 1954) "Colossus", der erste elektronische Digitalcomputer zur Dechiffrierung deutscher Militärcodes. Und im Jahr darauf fertigte Howard H. Aiken (1900 - 1973) den lochstreifengesteuerte Relaisrechner Harvard Mark I, mit Zweitbezeichnung "IBM Automatic Sequence Controlled Calculator".

Rechenautomaten

Schon vor Zuse wurden Rechenmaschinen entwickelt, auf die die Entwicklungen nachfolgender Geräte aufbauten. Zu den Vorläufern der Rechenautomaten gehören auch die Lochkartentechnik zur massenhaften Datenverarbeitung oder andere Maschinen zur Mechanisierung der Büroarbeit. So gelten die Lochkartenautomaten als Frühzeit der Datenverarbeitung, die erstmals im Jahr 1890 zur Volkszählung eingesetzt wurden und aus einem Kartenlocher, Sortierer und der Tabelliermaschine bestanden. Frühe mechanische Rechenmaschinen erleichterten nicht nur die Büroarbeit, sondern komplizierte Modelle wurden auch schon zu aufwendigen Berechnungen in der Geodäsie und Astronomie sowie im Versicherungswesen eingesetzt.

Wer entwickelte als Erster den Computer?

Was später als erste Entwicklung eines Computers gilt, ist auch unter Fachleuten nicht ganz sicher, denn in den Anfängen der Rechenmaschinen gab es den Begriff in dieser Bedeutung noch nicht. Die ersten elektromechanischen Geräte wie der Z 3 wurden als Rechenautomaten bezeichnet, erst später kam die Bezeichnung "Computer" auf. Der englische Begriff stammt aus dem Lateinischen: computare, was so viel wie "zusammenrechnen" bedeutet. Und dies war auch die ursprüngliche Aufgabe von Rechenautomaten wie dem Z 3 und seinen unmittelbaren Nachfolgern.

1st International Conference on the History of Computing

Auf der "1st International Conference on the History of Computing" in Paderborn einigten sich die zumeist deutschen Teilnehmer darauf, dass der Z 3 als erster Computer gilt. Er zeichnete sich erstmals durch folgende technischen Innovationen aus: elektromagnetische Relaistechnik, 600 Relais im Rechenwerk, 1400 Relais im Speicherwerk mit einer Speicherkapazität von 64 Worte à 22 Bit, Steuerung über 8-Kanal-Lochstreifen, Eingabe über Spezialtastatur und Ausgabe über Lampenstreifen, Verarbeitungsleistung von etwa 3 Sekunden für Multiplikation, Division oder Quadratwurzelziehen. Z3 konnte bis zu 20 arithmetische Operationen in der Sekunde durchführen.

Entwicklungen in USA

Auch in den USA forcierten Wissenschaftler und Militär die Entwicklung moderner Rechenmaschinen. Die Bezeichnung „Computer“ tauchte erstmals am 14. Februar 1946 auf, als ENIAC - Electronic Numerical Integrator and Computer – öffentlich vorgestellt wurde. Es war der erste elektronische Digitalrechner, entwickelt von den beiden US-Wissenschaftlern J. Presper Eckert (1919 - 1995) und John W. Mauchly (1907 - 1980) an der University of Pennsylvania zur Berechnung ballistischer Tabellen für das Militär. Wie überhaupt das Militär in den USA und in Großbritannien die Computertechnologie für ihre Zwecke mit Nachdruck vorangetrieben haben.

Computer der 2. Generation und weitere Entwicklungen

Ab 1956 wurden Computer der 2. Generation gebaut, die auf Trasistoren basierten. Führend war hier das Unternehmen IBM, das den IBM 305 RAMAC (Random Access Method for Accounting and Control)entwickelte und dabei erste Magnetplatteneinheit mit beweglichen Schreib- und Leseköpfen (eine Art Festplatte) verarbeitete und so den Direktzugriff auf Daten ermöglichte. Die Entwicklung der Computer nahm schnell seinen Lauf und fand mit der 5. Generation und den Personalcomputern ab den 80er Jahren massenweise Eingang in der Alltag von privaten PC-Usern. Die Computertechnik hat den Berufs- und Privatalltag revolutioniert, indem sich Aufgaben und Leistungen der Computer seit ihren Anfängen um ein Vielfaches gesteigert haben ("künstliche Intelligenz").