Santiago Sierra

Name:Santiago Sierra

Geboren am:01.01.1966

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Madrid (ES).

Der spanische Aktions-, Installations- und Projektkünstler gilt in seinen Werken als gesellschaftskritisch, wobei er auch für seine radikale, provokante und politische Vorgehensweise bekannt ist. Zu seinen kultur- und fortschrittskritischen Themen zählen unter anderem soziale Ungleichheit, Umweltverschmutzung oder Lärmbelästigung. Auch sind seine Aktionen in der Künstlerwelt selbst teilweise umstritten, da er für seine Kunst immer wieder Ausgebeutete und sozial Benachteiligte mal gegen Bezahlung, aber auch mal ohne Bezahlung einsetzt. Nicht zuletzt steht er dem Kunstgeschäft kritisch gegenüber, das er auch in seinen Werken thematisiert...
Santiago Sierra wurde 1966 in Madrid geboren.

Sierra studierte in Madrid, an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg von 1989 bis 1991 bei B. J. Blume und in Mexico-Stadt Kunst. Dort lebt er auch seit 1995. In der Kunstszene, aber auch der Öffentlichkeit wurde er bekannt für seine kritischen, radikalen, provokativen, konfrontierenden sowie auch umstrittenen Methoden und Darstellungen, mit denen er seine Aktionen und Installationen durchführt. Sierra widmet sich in seiner Arbeit politischen und sozialen sowie Gesellschafts- und Umweltthemen. In seinen Werken integriert er oft den Betrachter und seine Rolle zum Kunstwerk, die er häufig – in der traditionellen Verteilung von Subjekt und Objekt als Kunstwerk – aufhebt. So werden Reaktionen des Publikums selbst Teil des Kunstwerkes. Santiago Sierra fertigte von seinen Aktionen und Installationen häufig Fotos oder Videofilme an, die zu Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Aufmerksamkeit auf Verkehr und Umweltbelastung wollte der Künstler mit einer seiner früheren Aktionen wecken, als er 1998 in Mexiko-Stadt eine Kreuzung versperrte und damit den Verkehr zum Erliegen brachte. Drei Jahre später präsentierte er zur Eröffnung der Biennale in Venedig 133 Immigranten, die sich für 60 Dollar die Haare blond Färben ließen. Santiago Sierra wollte damit kritisch auf den Umgang mit Immigranten aufmerksam machen. Zu diesem Thema zählte auch 2002 die Aktion von Gibraltar in Spanien: Afrikanische Immigranten bezahlte er dafür, dass sie Erdlöcher aushoben. Ein Jahr später veranlasste er an der Biennale in Venedig, dass der spanische Pavillon nur für diejenigen zugänglich war, die einen spanischen Pass vorlegen konnten. Höchst provokativ war sein "Projekt 345 Kubikmeter" 2006 in Stommeln nahe Köln. Dort leitete er in eine Synagoge Autoabgase. Auf diese Weise verwandelte er das jüdische Gotteshaus in eine Gaskammer.

Santiago Sierra verfolgte damit die Absicht, vor einer stilisierenden Verharmlosung des Holocaustes zu warnen, aber auch vor dem instrumentalisierende Missbrauch von Schuldgefühlen. Die Aktion rief zahlreiche Proteste hervor, unter anderem vom Zentralrat der Juden, und führte schließlich zum vorzeitigen Abbruch. Mit seinem Projekt "21 Anthropometric Modules made from Human Faeces by the People of Sulabh International, India" von 2007 kritisierte Sierra die Kunstbranche selbst. Zu Anfertigung ließ er Mitglieder der indischen Kaste der Unberührbaren mit Kot arbeiten. Für diesen unangenehmen Einsatz erhielten sie keine Entlohnung. Mit dem Verkauf des Kunstwerkes wollte Santiago Sierra zeigen, dass die Kunst selbst Arme der Ärmsten ausbeutet.

Name:Santiago Sierra

Geboren am:01.01.1966

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Madrid (ES).